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  • 28
  • Okt

Wir machen weiter solange wir können/dürfen!!

 

«Wir wollen mit Euch feiern!» Ein simples Motto, das am Wochenende über 200 Menschen in den Estri.ch gelockt hat.

Feiern klingt gut, erst recht in einem charakterstarken Lokal mit top Musikern aus der Region. Anlass für das Party-Wochenende boten gut 250 durchgeführte Konzerte mit über vierhundert Bands. Oder anders gesagt: das 15-jährige Bestehen des umgebauten Dachbodens.

«Wir haben am Anfang vor allem auf härtere Musik gesetzt, das gefällt uns allen sehr», erzählt Michael Frei, der Gründungsmitglied und seit 14 Jahren Vereinspräsident ist. Es erscheint daher naheliegend, dass auch zum Jubiläum auf Musiker aus der «schwarzen Szene» gesetzt wurde, die mit hartem E-Gitarren-Sound begeisterten.

Die Solothurner Trash-Metalbands «Gurd» und «Absurd» heizten den rund 150 Fans der dunklen Musik am Freitagabend ordentlich ein, unterstützt durch die natürlichen Grenzen des Raums: «Im Estri.ch haben etwa 200 Leute Platz», mit 150, die sich vor der Bühne tummeln, wird es eng.

Nur dank ehreamtlichem Einsatz

Dass der Estri.ch eher klein ist, sieht Frei sowohl als Vor- und Nachteil. Die Nähe zum Publikum werde geschätzt, weshalb auch bekannte Musiker wie Stiller Haas und Pro-Pain gerne hier auftreten. Solche Konzerte gehörten für ihn denn auch zu den Highlights.

«Was es aber wirklich ausmacht, sind die kleineren Bands», wie Mad Sox oder Dögz. «Die sind zwar weniger bekannt, machen aber mit Freude Top-Musik.»

Nicht zuletzt müssten die Gagen für den Verein bezahlbar bleiben, denn «von uns verdient hier keiner etwas. Was wir einnehmen, investieren wir in den Raum.»

Das gehöre wohl auch zum Erfolgsrezept, denn gerade weil die Arbeit ehrenamtlich erfolgt, sei es auch möglich, bekanntere Acts zu engagieren. Diesbezüglich stelle allerdings die Zahl 300 eine magische Grenze dar: «Viele Bands treten erst ab 300 Besuchern auf», bedauert er.

Man habe auch schon an einen Umbau des Raums gedacht «und vor zehn Jahren hätten wir das wohl auch noch gemacht.» Mittlerweile wäre der Aufwand neben regulärer Arbeit und eigener Familie vieler Mitglieder aber zu gross.

«Früher» habe das handwerklich begabte Team, das stets aus rund elf Mitgliedern bestand, fast jeden Abend im Estri.ch verbracht und ihn umgebaut.

«Hier stecken tausende Arbeitsstunden drin», was jeder sieht, der sich nur schon die liebevolle Dekoration ansieht. Frei ist denn auch – zu Recht – stolz auf das, was sein Verein seit 2000 geschaffen hat.

Party mit Capital-S

Den Erfolg des Estri.chs verdanke man aber nicht zuletzt Behörden und Anwohnern, für deren Kulanz sich die Crew am Samstag mit einem Apéro und dem Auftritt von «Capital-S» erkenntlich zeigte.

Mit der Partyband habe man, nach dem metallastigen Freitag, etwas für die Dorfbevölkerung gefunden, erklärt Frei. Davon machten zwar weit weniger Besucher Gebrauch als noch am Freitag und richtige Partystimmung baute sich nur langsam auf.

Das war allerdings mitnichten mangelnder Qualität der Musik geschuldet. Denn die derzeit zehnköpfige Band um Leadsängerin Petra Wydler brillierte mit funkig-souligen Versionen bekannter Songs wie «Celebration» und «Need somebody», die sie auf hohem Niveau und mit viel Feuer präsentierten.

Und weil zu jeder Geburtstagsfeier ein Ständchen gehört, baute die Band als Highlight etwas ganz Besonderes in ihre Show ein: eine instrumentale, funkige Version des Klassikers «Happy Birthday».